Thomas Engst

Den Moor-Klee (Trifolium spadiceum) habe ich in diesem Jahr zum ersten Mal gesehen. Bisher war mir der Anblick dieser Gebirgsart nicht vergönnt gewesen. Umso mehr freute ich mich, als ich diese schöne Art im Herzen meiner Heimat Erzgebirge entdeckt habe. Trifolium spadiceum ist eine einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimetern. Die Stängel sind steif aufrecht und nur am Grund verzweigt. Die oberen Stängelbereiche sind anliegend behaart.

Trifolium spadiceum sticht mit seinen markanten Blüten aus jeder Wiese hervor.

Die obersten Blätter stehen annähernd gegenständig und die übrigen sind wechselständig angeordnet. Die Laubblätter von Trifolium spadiceum sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, wobei der Blattstiel relativ lang und die Blattbreite dreizählig gefindert ist. Die Fiederblättchen sind bei dieser Art sitzend. Bei den unteren Laubblättern sind die Fiederblättchen klein, breit eiförmig bis verkehrt-herzförmig, bei den oberen Laubblättern sind sie hingegen bis zu 25 Millimeter lang und 10 Millimeter breit und von länglich-lanzettlicher Form.

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Der Blütenstandsschaft ist relativ lang und starr aufrecht. Die dichten köpfchenförmigen Blütenstände enthalten 20 bis 50 Blüten. Die Blütenköpfchen sind zunächst eiförmig, später dann walzlich bei einer Länge bis 20 Millimetern sowie einer Breite von 9 bis 12 Millimetern. Die oberen Blütenköpfchen sind scheinbar endständig, häufig paarweise genähert. Die Blütenstiele sind wesentlich kürzer als die Kelchröhre.

Der Moor-Klee (Trifolium spadiceum).

Trifolium spadiceum besiedelt in Mitteleuropa Moorwiesen, quellige Stellen in Bergwiesen sowie Quellmoore und Wegrändern. Die Art geht auch an Grabenränder und in die Verlandungszone von Bergseen. Der Moor-Klee gedeiht am besten auf mäßig nährstoffarmen, aber nicht zu stickstoffreichen, feuchten bis nassen, kalkarmen, humosen, lehmigen oder tonigen Böden. Er kommt in kühleren Lage vor. Trifolium spadiceum steigt bis in die subalpine Höhenstufe, kaum über Höhenlagen von 1400 Metern. Durch die „Verbesserung“ von Weideflächen und Wiesen sowie durch Aufforstung in den letzten Jahrzehnten ist Trifolium spadiceum in Mitteleuropa vielerorts verschwunden. In Sachsen-Anhalt bspw. gilt die Art als “gefährdet”.  Trifolium spadiceum ist eine Pionierpflanze auf nassen Sand- und an offenen Bodenstellen.