Thomas Engst

Erst gestern schrieb ich über das Fehlen von Artenkennern und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Biodiversität in unseren Landen. Passend dazu erreichte mich heute eine Meldung des Deutschen Naturschutzbundes NABU. Der Umweltverband organisiert zum wiederholten Male in Kooperation mit naturgucker.de seine Artenpisa und beschreibt diese Veranstaltung auf seiner Internetseite wie folgt.

Um Tiere und Pflanzen ausreichend schützen zu können, muss man sie kennen. Doch wie steht es um die Artenkenntnis in der Bevölkerung in Deutschland? Um das herauszufinden, starten der NABU und das Naturbeobachtungsnetzwerk naturgucker.de im Spätsommer ihren diesjährigen arten|pisa-Test. Vom 30. August bis 8. September können Interessierte an der Online-Bildungsumfrage unter www.artenpisa.de/presse teilnehmen. Dabei werden Fotos von Tier- und Pflanzenarten gezeigt, die benannt werden sollen – darunter Vögel, Insekten, Säugetiere und Amphibien. Je nach Anzahl der Treffer findet eine Benotung statt, woraus eine Durchschnittsnote errechnet wird. Bei der ersten arten|pisa-Umfrage im Jahr 2017 erreichten die 8033 Teilnehmer die Durchschnittsnote 4.

Die Entwicklung der Artenkenntnis wurde bislang nur punktuell untersucht. Bei einer Befragung in Bayern vor rund zehn Jahren zu heimischen Vogelarten zeigte sich, dass Schulkinder durchschnittlich sechs von den zehn häufigen Vogelarten benennen konnten. Eine Wiederholung der Umfrage im Jahr 2017 ergab, dass die Artenkenntnis seitdem gesunken ist – die befragten Kinder konnten nur noch fünf der zehn häufigsten Vogelarten bestimmen.

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Die Verschlechterung des Wissensstands hat verschiedene Gründe. Die Möglichkeit, vielfältige Arten zu erleben, wurde in den letzten Jahrzehnten durch den Rückgang des Artenreichtums in der Landschaft, immer weniger naturnahe Spielflächen in den Städten sowie die Verhäuslichung der Freizeit stark eingeschränkt. In der Schule sind viele Lehrerinnen und Lehrer ohne Artenkenntnis, da in den Universitäten die entsprechende Disziplin – die freilandbiologische Ausbildung – von hoch geförderten Disziplinen wie der Gentechnik verdrängt wurde.

Wenn ihr euer Wissen in Sachen Artenkenntnis auf die Probe stellen möchtet, so findet ihr hier den Test. Die Zusammenfassung der 2017er Artenpisa-Umfrage gibt es hier zu sehen.

Wie sind eure Erfahrungen? Kennt ihr noch die Tier- und Pflanzenarten vor eurer Haustüre? Habt ihr bereits bei dem vorangegangenen “Artenpisa”-Wissenstest mitgemacht? Lasst es mich doch in den Kommentaren wissen.